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Künstler II - G

NameLebensdatenHerkunftsortArbeitsland
 
GenoneCarlo Antonio1656 -ArognoD
 Stuckateur. (Vater: Giovanni; Zwillingsbruder: Giovanni Battista; Sohn: Giulio).
Zusammen mit Eugenio Castelli aus Melide schuf er ca. 1708 die Stuckdekorationen im Schloss Oranienstein in Diez an der Lahn (Rheinland-Pfalz), das seit 1962 von der Bundeswehr genutzt wird.
Schloss Oranienstein, Rheinland Pfalz (D)

Schloss Oranienstein, Rheinland-Pfalz (D)

  Schloss Oranienstein (D)
 
GenoneGiovanni Battista1656 -ArognoD
 Stuckateur. (Vater: Giovanni; Zwillingsbruder: Carlo Antonio). 1705 im Schloss Rastatt, zusammen mit Giovanni Battista Artari, ebenfalls aus Arogno. 1714-1715 Stuckaturen im Schloss Neuwied, Rheinland-Pfalz, zusammen mit Eugenio Castelli aus Melide: Festsaal, oberes Vestibül und Treppenhaus. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz der Familie zu Wied.
Schloss Neuwied (D)

Schloss Neuwied (D), um 1870
Aus: Sammlung Alexander Duncker

  Schloss Neuwied (D)
Schloss Neuwied
 
GenoneGiulio Cesare1691 - 1771ArognoDK
 Stuckateur. (Vater: Carlo Antonio). Zwischen 1740 und 1771 arbeitete er als Hofstuckateur in Dänemark in den Schlössern Christiansborg, Frederiksberg, Fredensborg, Kronborg, Hirschholm und Frydenlund.
Sein Sohn Giuseppe (= Joseph Guione, 1746-1808) wurde Architekt in Kopenhagen.
 Lit.: Grandjean, B.L., Stukarbejder i Danmark 1660-1800, Paoul Kristensens Forlag, Kopenhagen 1994
  Giulio Genone
Giuseppe Genone
 
GhezziFrancesco Antonio- 1635LamonePL
 Stuckateur. (Vater: Giacomo). Arbeitete mit seinem Vater und dem Architekten Giovanni Battista Trevano aus Lugano in Krakau.
 Lit.: Karpowicz M., Artisti ticinesi in Polonia nella prima metà del'600, Ed. Ticino Management, Arte&Storia, Lugano (CH) 2002
  en.Wikipedia, Giovanni Battista Trevano
 
GhezziGiacomo- 1635LamonePL
 Bildhauer und Stuckateur. (Sohn: Francesco Antonio). War mit Giovanni Battista Trevano aus Lugano (Hofarchitekt des polnischen Königs Sigismund III. Wasa) in Krakau. Bei der Rückkehr aus Polen kamen er und sein Sohn Francesco Antonio am Gotthard-Pass ums Leben.
 Lit.: Karpowicz M., Artisti ticinesi in Polonia nella prima metà del'600, Ed. Ticino Management, Arte&Storia, Lugano (CH) 2002
  en.Wikipedia, Giovanni Battista Trevano
König Sigismund III. Wasa
 
GhezziGiovanniatt. 1704/1737LamoneD
 Architekt des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. 1704-1705 im Jagdschloss Wabern südlich von Kassel (Hessen), zusammen mit den Tessiner Stuckateuren Carlo Maria Pozzi, Giovanni Battista Clerici, Giuseppe Rinaldi und Bartolomeo Quadri.
1725 erbaute er in Kassel die Johannis-Kirche im Stadtteil Wolfsanger, die im Oktober 1943 den Bomben zum Opfer fiel, und 1738 die Lutherkirche am Graben, die 1897 durch einen neugotischen Bau ersetzt wurde.
  Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt
Jagdschloss Wabern
Wolfsanger, Kassel (D)
Luther-Kirche am Graben, Kassel
 
GhezziGiuseppe1634 - 1721CuregliaI
 Maler und Restaurator. (Vater: Sebastiano; Sohn: Pier Leone). Geb. in Comunanza, Provinz Marken; gest. in Rom.
1674 wurde er zum Sekretär der Akademie San Luca in Rom ernannt, eine neu geschaffene Stellung auf Lebenszeit, die später sein Sohn Pier Leone übernahm.
 Lit.: Costanzi C., Massa M., Montevecchi B. (Hrsg.), I Ghezzi nelle Marche. Guida alle opere, Venezia 1999
  Giuseppe Ghezzi (ital.)
Giuseppe Ghezzi (Treccani)
Akademie San Luca, Rom
 
GhezziPier Leone1674 - 1755CuregliaI
 Maler. (Vater: Giuseppe; Grosvater: Sebastiano; Cousin: Rocco Solari). Geb. und gest. in Rom. Sein Taufpate war der Maler Carlo Maratta.
Christus beim Brotbrechen in Emmaus

Pier Leone Ghezzi, Christus beim Brotbrechen in Emmaus
Aus: Auktionshaus Hampel, München

 Fresken von Pier Leone befinden sich u.a. in der Villa Falconieri in Frascati südlich von Rom. In seinen Zeichnungen und Aquarellen nahm er gerne berühmte Zeitgenossen aufs Korn, zum Beispiel den Komponisten Antonio Vivaldi.
Der Komponist Antonio Vivaldi skizziert von Pier Leone Ghezzi

Pier Leone Ghezzi,
Der Komponist Antonio Vivaldi, 1724

 Oder den englischen Gelehrten Thomas Bentley.
Pier Leone Ghezzi, Thomas Bentley, Radierung

Pier Leone Ghezzi,
Thomas Bentley, Radierung,
1725/26, National Portrait Gallery,
London, D4501

  en.Wikipedia, Pier Leone Ghezzi
Pier Leone Ghezzi (Treccani)
Carlo Maratta
Villa Falconieri
 
GhezziSebastianoca. 1590 - 1646CuregliaI
 Maler und Architekt. (Bruder: Giacomo?; Sohn: Giuseppe; Enkel: Pier Leone). Gemäß M. Karpowicz wurde Sebastiano Ghezzi ca. 1590 in Cureglia geboren. Seine Tochter Francesca heiratete in Cureglia Carlo Solari, ihr Sohn Rocco Solari wurde Architekt in Polen.
Sebastiano nahm angeblich Zeichenunterricht bei Guercino in Bologna. Malte u.a. Fresken (nicht erhalten) im Dominikanerkloster von Ascoli Piceno in der Provinz Marken sowie das Altarbild in der Kirche San Francesco in Comunanza bei Ascoli Piceno, wo er sich offenbar niederließ.
 Lit.: Karpowicz M., Artisti ticinesi in Polonia nella prima metà del '700, Ed. Ticino Management, Arte&Storia, Lugano (CH) 2002
  it.Wikipedia, Sebastiano Ghezzi
Sebastiano Ghezzi (Treccani)
Guercino
Ascoli Piceno, Marken
 
GilardiAlessandro1808 - 1871MontagnolaRus
 Architekt. (Vater: Giosuè; Cousin: Domenico).
Machte seine Lehrzeit ab 1822 in Moskau bei seinem Cousin, dem Architekten Domenico Gilardi, und wurde 1827 dessen Mitarbeiter. An Aufträgen mangelte es nicht, denn beim Abzug von Napoleons Truppen im Jahre 1812 fiel ein großer Teil der Stadt mit ihren vielen Holzhäusern den Flammen zum Opfer. Domenico Gilardi sollte eine neue Universität, Krankenhäuser und staatliche Verwaltungsgebäude errichten, und zwar im inzwischen modisch gewordenen klassizistischen Stil, der mit seinen Säulen und Giebeln von den antiken Tempeln inspiriert war.
Universität Moskau, erbaut von Domenico Gilardi

Universität Moskau, erbaut von Domenico Gilardi, 1817-1819
Aus: Orte der russischen Literatur: Moskau, Verlag Sowjetskaja Rossija, 1987

 Als sein Cousin 1832 krankheitshalber ins Tessin zurückkehrte, setzte Alessandro die begonnenen Projekte fort: den Landsitz der Adelsfamilie Golizyn in Kusminki am Stadtrand von Moskau und das Mausoleum für die Grafen Orlow auf deren Gut in Otrada, ca. 100 km südlich von Moskau, 1833-34.
Landsitz der Grafen Golizyn in Kusminki, Moskau

Landsitz der Grafen Golizyn in Kusminki, Moskau, erbaut von Domenico und Alessandro Gilardi, ca. 1826-1833
Aus: Das alte Moskau, Fotoalbum, Verlag Planeta, Moskau 1995

 Ab 1838 beschäftige sich Alessandro vorwiegend mit Entwürfen für Kirchen in Moskau und Umgebung: die Peter- und Paulskirche 1838; Umbau der Kirche Mariä Geburt 1846; und die Kirche der Familie Golizyn in Puschkino, Bezirk Tambov. Außerdem saß er 1838-1845 in der Kommission für den Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale, die 1931 unter Stalin zerstört und in den letzten Jahren im ursprünglichen Stil wiedererrichtet wurde.
Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau

Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, 1995-2000 originalgetreu wieder aufgebaut

  Historisches Lexikon der Schweiz, Alessandro Gilardi
Domenico Gilardi
en.Wikipedia, Landgut Kusminki bei Moskau
Peter- und Pauls-Kirche, Moskau
Christ-Erlöser-Kathedrale, Moskau
 
GilardiGerolamo1810 - 1883MontagnolaRus, UA
 Architekt. (Vater: Giosuè; Bruder: Alessandro).
Nach dem Studium an der Akademie Brera in Mailand wurde er 1831 Assistent des russischen Architekten französischer Herkunft Joseph-Jean Charlemagne (1782-1871) in St. Petersburg. Dieser errichtete als Hofarchitekt zahlreiche Bauten in den Residenzen Peterhof und Puschkin. Ab 1835 ist er in der heutigen Ukraine dokumentiert, u.a. in Schytomir auf einem Gut der Adelsfamilie Lubomirski.
  ru.Wikipedia, Joseph-Jean Charlemagne
Schytomir, Ukraine
Adelsfamilie Lubomirski
 
GilardiGiosuè = Ossip1766 - 1835MontagnolaRus
 Architekt. (Vater: Domenico; Buder: Giovanni Battista; Söhne: Alessandro; Girolamo).
Kam 1786 mit seinem Bruder Giovanni Battista nach Moskau. Die Jahre von 1804-1811 verbrachte er in St. Petersburg, wahrscheinlich beim Architekten Giacomo Quarenghi (1744-1817) aus Bergamo, dessen Moskauer Projekte er anschließend als ausführender Baumeister betreute. Ferner arbeitete er an den zahlreichen Großbaustellen seines Bruders in Moskau und Umgebung. 1820 kehrte er in die Heimat zurück.
  Giacomo Quarenghi
 
GilardiGiovanni Battista1755 - 1819MontagnolaRus
  Architekt. (Vater: Domenico; Bruder: Giosuè; Sohn: Domenico).
Arbeitete seit 1787 in Moskau, in der Regierungszeit Katharinas der Großen (reg. 1762-1796) und Alexanders I. (reg. 1801-1825). Als ausführender Baumeister errichtete er 1802-1807 das Pauls-Spital, das 1830 von seinem Sohn Domenico erweitert und mit einer klassizistischen Fassade versehen wurde. Heute nennt es sich 4. Städtisches Krankenhaus und verfügt über 1.000 Betten in 30 Gebäuden.
Pauls-Spital in Moskau

Pauls-Spital in Moskau, erbaut 1802-1807 von Giovanni Battista Gilardi, Fassade von Domenico Gilardi 1830

 1804-1807 baute er das Marien-Krankenhaus für die Armen, das erste dieser Art in Russland, in dem jede mittellose Person umsonst Aufnahme fand. Es ist übrigens der Geburtsort des Dichters Fjodor Dostojewskij (1821- 1881), dessen Vater dort als Arzt tätig war.
 Es folgte 1809-1811 der Bau des Alexander-Instituts in Moskau, einer Schule für Mädchen aus der Mittel- und Oberschicht, als Ergänzung zum Katharinen-Institut für Mädchen aus Adelskreisen.
 Für den Grafen Nikolaj Scheremetjew errichtete Giovanni Battista ab 1804 ein Krankenhaus (Strannopriimnij Dom), zum Andenken an dessen jung an Tuberkulose verstorbene Frau. Heute beherbergt es das Sklifosovskij-Institut für Notfallmedizin.
Strannopriimnij-Spital in Moskau

Strannopriimnij-Spital in Moskau,
erbaut von Giovanni Battista Gilardi,
1803-1810
Aufnahme von 1914

 Während des Belagerung Moskaus durch Napoleon 1812 wurden dort die verletzten Soldaten der französischen Armee eingeliefert. Nach deren Abzug diente es zur Aufnahme der russischen Verwundeten.
 1817 kehrte Giovanni Battista nach Montagnola zurück.
  Historisches Lexikon der Schweiz, Giovanni Battista Gilardi
Pauls-Spital (Pawlowskaja Bolniza), Moskau
Fjodor Dostojewski
ru.Wikipedia, Alexander-Institut, Moskau
ru.Wikipedia, Strannopriimnij-Spial, Moskau
Fondo Gilardi, Mendrisio (CH)
 
GiorgioliGiovanni Pietro1686 -MerideD, SK
  Maler. (Vater: Francesco Antonio; Bruder: Quirico). War ab 1707 meist mit seinem Vater, dem Maler Francesco Antonio Giorgioli, in Süddeutschland unterwegs. 1714 Fresken im Chor der Pfarrkirche von Aub im Landkreis Würzburg (im 2. Weltkrieg zerstört); 1719 Deckenbilder im Jesuitenkolleg von Nagyszombat, heute Tyrnau / Trnava in der Slowakei. 1717 Schlosskirche Karlsruhe (das Innere des Schlosses brannte im 2. Weltkrieg völlig aus); 1721 Münster Bad Säckingen.
 Sein Bruder Quirico Giorgioli (1696-1730) war ebenfalls in Süddeutschland als Freskenmaler tätig, jedoch sind seine Werke nicht erhalten.
  Biographie Francesco Antonio Giorgioli
Schloss Karlsruhe
 
GiulianiAntonioatt. 1720Roveredo (GR)D
 Bildhauer. Schuf Skulpturen für den Hof in München. Einige Statuen in Terracotta befinden sich im Bayerischen Nationalmuseum München.
 
GiulianiPietroatt. 1670/97Roveredo (GR)D
 Bildhauer und Stuckateur.
 Arbeitete im Barockschloss Osnabrück, das 1667-1673 als Residenz des Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und seiner Frau Sophie von der Pfalz erbaut wurde. Nach der Bombardierung im 2. Weltkrieg blieben nur die Außenmauern stehen, auch die zahlreichen Skulpturen im Park gingen verloren.
Bischöfliche Residenz, Osnabrück

Bischöfliche Residenz, Osnabrück, um 1777
Bomann-Museum, Celle

 1687-93 ist Pietro in seiner Heimat dokumentiert: Stuckaturen im Chor und am Hauptaltar der Pfarrkirche San Bernardo in Rossa, Calancatal, Graubünden.
Sein Bruder Simone fertigte 1691-92 Stuckarbeiten in der Kirche Madonna del Ponte Chiuso in Roveredo.
  Schloss Osnabrück (D)
Giovanni Giuliani
Italienische Künstler in Österreich, Giovanni Giuliani
 
 
 
 © U. Stevens 2015 / 2016
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